AKOASMA - Ghostpath
ARTIST: Akoasma
TITLE: Ghostpath
LABEL: Independent
RELEASE DATE: 31.05.2024
GENRE: Dark Metal
LOCATION: Deutschland
RUNNING TIME: 60:36
RATING: 9 / 10
Extreme, die auf den ersten Blick unvereinbar scheinen, prägen das gesamte Album der aus Dresden stammenden Band AKOASMA und vereinen sich doch zu einem passenden und vor allem verdammt intensiven Ganzen. Das fällt bereits bei dem Intro "Death Stone Elegy" auf, das bei anderen Bands ein kompletter Song wäre. Ist es auch in gewisser Weise, dennoch hebt es sich von den übrigen Songs in einer Sanftheit, ab die man gehört haben muss. Das dreistimmige Konzept zieht sich durch das gesamte Album, wobei wir von weiblichen und männlichen clean Vocals sprechen, dazu eingestreute männliche Growls. Die ersten Tracks zeigen zweifelsfrei, dass AKOASMA genau wissen, wie man Härte, Groove und Eingängigkeit zu kombinieren hat, damit tighte Killer dabei herauskommen. Dark Metal ist fürwahr der richtige Begriff für diese Art von Musik, ich würde sogar noch Post Metal hinzufügen. "Step On Deathstone" wird durch die cleane Stimme von Fin Fuchs getragen, "Greyfather´s Prayer" glänzt mit schönem Knüppelpart am Ende des Songs, hier passt das Growling von Phillip Sorger wie die Faust auf das Auge. Kleinere Zwischenspiele werden zwischen den Songs eingebaut, dieses hier nennt sich "Meadows & Relics". Diese sind sogar hörbar und mit Vocals garniert, nicht solch 15 Sekunden Geklimper wie wir es von anderen Bands kennen und uns anschließend fragen, Warum? "Mortal Voices" ist ein richtig starker Song.
Hier bilden sich Gesang von Fin Fuchs und Freyja Herold eine Einheit, dazu ein leicht orientalischer Hauch, der über dem Song schwebt und gegen Ende wird es wieder schnell, tolles Solo und die Schlagzeugfiguren die hier, und in den Songs allgemein gespielt werden sollten auch einmal genannt werden. Ob das Growling am Ende, das den Song quasi dreistimmig erklingen lässt, notwendig war oder ist sei dahingestellt, störend ist es nicht. "Helena´s Heritage Pt. I" nimmt etwas Fahrt aus dem Album mit seinem Piano Intro und der halb akustischen Präsenz über den gesamten Song. Mit "A Canon For The Elders" erklingt abermals eine Interlude. Von den Songstrukturen her erinnert das ganze Album wie ein Musical, wenn auch kein besonders fröhliches, mit dramaturgischen Elementen in Musik und Text. Aber auch die schnelleren Songs teilen nicht nur aus, sondern zeigen durch auflockernde, ruhige Breaks, dass mehr in ihnen steckt. "Motherpath (Helena´s Heritage Pt. II)" wäre da zu nennen, ein erstklassiger Post-Black Metal Song. Wie geil wäre es gewesen anstatt Growling in den schnelleren Passagen, Gekeife oder manisches Geschrei zu verwenden... aber meine Meinung ist ja eh subjektiv. Bei "Tales, Long Forgotten" sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, da wird der Song von Phillip Sorgers Stimme getragen.
An sich ist es erstaunlich, wie AKOASMA es immer wieder schaffen drei unterschiedliche Stimmen in einen Song zu packen, dass sie miteinander harmonieren. Das nächste Zwischenspiel steht auf dem Plan. "The Empyrean Gate" darf nach den anderen beiden Perlen auch etwas harscher sein. Man muss wirklich betonen, bei einer durchschnittlichen Spielzeit von drei Minuten sind diese Interluden tatsächlich kleine Songs. Einen kleinen Hit haben AKOASMA mit "Swansong" an Bord. Nicht ganz so komplex und progressiv wie die vorhergehenden Songs. Eingängiger wäre das treffende Wort, wobei auch hier die Gitarrenarbeit zu erwähnen wäre, wirklich großartig war an der Instrumentalfront geleistet wird. Diese sorgen, dass die Scheibe selbst nach dem x-ten Durchlauf noch zu fesseln und zu überraschen weiß. "The Last Knowledge" darf noch einmal gewaltig ausbrechen. Den dicksten Knüppel hat man sich für das Ende aufgehoben. Seine Krönung findet dieses Album abschließenden Outro "A Refuge In Flames". "Ghostpath" ist majestätisch, stürmisch, packend, bezaubernd, emotional, vielfältig, tiefgreifend, vielschichtig und dennoch unfassbar eingängig, wunderschön, einfach noch so viel mehr. Doch natürlich sind es nicht einzig die Vocals, die "Ghostpath" so fantastisch machen, auch kompositorisch sind die insgesamt dreizehn Titel einfach der Wahnsinn.
TRACKLIST:
Death Stone Elegy (Intro)
Step On Deathstone
Greyfather´s Prayer
Meadows & Relics (Interlude)
Mortal Voices
Helena´s Heritage Pt. I
A Canon For The Elders (Interlude)
Motherpath (Helena´s Heritage Pt. II)
Tales, Long Forgotten
The Empyrean Gate (Interlude)
Swansong
The Last Knowledge
A Refuge In Flames (Outro)
LINE-UP:
Erik Abdukarimow
Moritz Paul
Fin Fuchs
Erik Hamann
Freyja Herold
Phillip Sorger