AMBASSADOR - Belly of the Whale
ARTIST: Ambassador
TITLE: Belly of the Whale
LABEL: Independent
RELEASE DATE: 28.09.2018
GENRE: Post-Punk / Dark-Rock
COUNTRY / CITY: Baton Rouge / USA
RUNNING TIME: 48:22
RATING: 8/10
Gnadenlos eröffnen AMBASSADOR Ihre Schlacht um die Gunst des Hörers. "Empress" mit seiner genialen Rhythmik, dazu diese emotionsgeladene Songstruktur - einen besseren Einstieg kann man nicht hinbekommen. Jason Ourso und Dustin Bornes unkonventionelle Gitarrenarbeit zu Ean Savoy hypnotischen Schlagzeugfiguren werden dann durch den alles anklagenden Gesang von Gabe Vicknair völlig auseinandergenommen, um dann im nächsten Abschnitt wieder zusammenzufinden und sich dabei immer weiter in einen Rausch spielen. Auf "Belly of the Whale" bedienen sich AMBASSADOR der unterschiedlichsten Mittel, um ihre Klangwelten mit Leben zu erfüllen. Das Bein wippt und der Kopf kann gar nicht anders, als mitzunicken. Typisch, es groovt an allen Ecken und Kanten. Punktierte Riffs schneiden sich durch die Luft. Subtil auf den Ausbruch wartend, zieht sich die Stimme sanft um die Rhythmen. Die einzelnen Songs verschmelzen zu einem Ganzen, so dass das Gefühl für Raum und Zeit komplett verloren geht. Die Drums klingen frisch und knackig. Jeremy Pourcys Bass hat eine Wucht und Energie, ohne auch nur ansatzweise diese ästhetisch Rhythmusgitarren zu verdecken.
Alles tönt so wunderbar entrückt, alles so experimentell verspielt obwohl einige Passagen in ihrer Machart doch sehr vertraut erscheinen. Zudem lassen die liebevollen eingewobenen kleinen Samples und Instrumentalpassagen des öfteren aufhorchen, so dass das Hörerlebnis stets interessant bleibt. AMBASSADOR wissen, wie man Emotion und Atmosphäre zu Musik werden lässt. Rein musikalisch wird hier unglaublich viel geboten, ich gehe sogar soweit und behaupte, daß "Belly of the Whale" das einzige Album der letzten Jahre ist, welches wirklich neue Pfade beschreitet. Sicher ist das Album für viele Ohren gefüllt von Chaos. Wer sich aber die Zeit nimmt, wird erkennen müssen, das die Musiker nicht einfach „nur“ Musik machen sondern eine Einheit bilden, die ihresgleichen sucht. So, nachdem mir das göttliche "Return_Castaway" noch einmal durch die Ohren gezogen ist, bin ich mir sicher. Diese Scheibe ist deutliche 8 Punkte wert.
TRACKLIST:
Empress
Ledges
Sea of Galilee
Diorama
Belly of the Whale
Profiteer
Feral As They Were
Return_Castaway
Whitewash
Shadows and Seams (Bonus)
LINE-UP:
Guitar - Jason Ourso
Guitar - Dustin Borne
Bass - Jeremy Pourcy
Drums - Ean Savoy
Vocals - Gabe Vicknair