BIALYWILK - Zmora
ARTIST: Białywilk
TITLE: Zmora
LABEL: Vendetta Records
RELEASE DATE: 01.09.2023
GENRE: Atmospheric Black Metal
LOCATION: Vereinigte Staaten
RUNNING TIME: 30:08
RATING: 7 / 10
Wer Black Metal mag, der sich fernab von Beton und Menschen bewegt, gern allein durch Wälder spaziert und im Winter Gebirgsketten bewandert, findet in der Musik von BIALYWILK definitiv sein schwarzes Glück. Dem Titel entsprechend verläuft der Einstieg gemächlich. Zwar weht ein leichter Wind, aber die cleanen Gitarrentöne halten das Intro am Boden – kein Aufbrausen, kein Sturm. "Zmora" verbreitet der Start doch eher Melancholie statt Unruhe oder gar Hektik. Sekundäre Deutungen passen besser: Rastlosigkeit und Spannung zum Beispiel. So oder so ein gelungener Weg zum "Fever Dreams", hinter dem verzerrte Gitarren warten, die dem Wert eines solchen Tores durch einen dramatischen Aufbau gerecht werden, ohne in überschwängliche Dynamik zu rutschen. BIALYWILK verweilen noch auf ruhigeren Pfaden. "Nine of Swords" verändert die Stimmung leicht – es wird allgemein forscher und fordernder. Die Gitarren bleiben überwiegend melodisch und die Grundausrichtung ist weiterhin im Atmosphärischen beheimatet, doch vereinzelt (gleich zu Beginn beispielsweise) gehen BIALYWILK deutlich härter zu Werke.
Das Schlagzeug zieht an, zuweilen agieren nur der Doublebass. BIALYWILK verstehen es ungemein, sowohl schnörkellos als auch facettenreich zu sein. Im Rahmen der reduzierten musikalischen Mittel entfaltet "The Apical Drive" einen beachtlichen Fächer geradlinigen Black Metals der teils schroffen und kalten, teils verträumten und harmonischen Sorte. Klar, dass sich diese Ausrichtung auch im Verlauf der zwei folgenden Lieder nicht ändert. BIALYWILK reizen aus, was auszureizen ist – auf hohem Niveau und angemessen produziert. Gut gesetzte Breaks und generelle Geschwindigkeitswechsel sorgen dafür, dass trotz ausbleibender Experimente keine Langeweile aufkommt. Und so ist "Zmora" durchaus eine faszinierende Reise durch Winterlandschaften und satte Natur.
TRACKLIST:
NDE I
Zmora
Fever Dreams
Nine of Swords
The Apical Drive
NDE II
LINE-UP:
Marek Cimochowicz