BRUCE DICKINSON - The Mandrake Project
ARTIST: Bruce Dickinson
TITLE: The Mandrake Project
LABEL: BMG Records
RELEASE DATE: 01.03.2024
GENRE: Heavy Metal
LOCATION: Vereintes Königreich
RUNNING TIME: 58:49
RATING: 9 / 10
Lange hatten wir auf ein neues Solo-Album von BRUCE DICKINSON warten müssen, was bei näherer Betrachtung auch nicht verwunderlich ist, denn der 65-Jährige ist nicht nur Sänger von IRON MAIDEN, sondern auch Luftfahrtunternehmer, Pilot, Autor, 2018 kam seine Autobiografie "What does this button do?" auf den Markt, dazu kommen seine Tätigkeiten als Moderator bei BBC, diverse Auftritte auf dem Discovery Channel und natürlich seine Leidenschaft als Fechter, um nur einen Bruchteil seiner Aktivitäten zu nennen. Nun ist es soweit, "The Mandrake Project" rotiert in Endlosschleife im CD-Player und es ist gar nicht so schwierig Worte für das zu finden, was da einem entgegenbläst. Beginnen wir mit dem Opener "Afterglow of Ragnarok", der erste Song, der vorab veröffentlicht wurde und zu dem es selbstredend auch ein beachtliches Video gibt. Der Song galoppiert im Midtempo und zeigt von Beginn an sehr melodisch, besonders der Mitsing-taugliche Chorus frisst sich direkt in den Gehörgang. Trotz aller IRON MAIDEN-Nostalgie und -Vorwegnahme, schmeißt BRUCE DICKINSON immer wieder Songs in den Ring, die seinem Soloprojekt weiterhin einen eigenen Sound garantieren.
"Many Doors To Hell" tänzelt eher leicht dahin und auch hier wird man von einer melodiösen Grundstruktur abgeholt. Moderne Metal-Riffs, wie in "Afterglow of Ragnarok", würde es bei IRON MAIDEN niemals zu hören geben. In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt auch "Rain On The Graves", der zweite Song, der den Fans gereicht wurde, ebenfalls wie es bei dem Opener der Fall war, in einem sehenswerten Video verpackt. Bei diesem Song kommt besonders gut die Stimmgewalt eines BRUCE DICKINSON zur Geltung. Durch einen Mix aus klassischem Metal, modernen Riffs und einer gemäßigteren Prog-Kante, im Vergleich zu älteren Werken, zündet "The Mandrake Project" beim ersten Anhören. Breaks, die im Doom-Metal fischen, siehe "Resurrection Men", das eher ruhig gehaltene "Fingers In The Wounds", das im Chorus explodiert und mit einem fast epischen Keyboard-Teppich unterlegt ist oder auch großartige Gitarrensoli wie in "Eternity Has Failed". Dieser Song klingt im Gegensatz, zu den bisher gehörten sehr nach IRON MAIDEN, besonders die zweite Hälfte des Songs, bei dem ordentlich auf das Gaspedal getreten wird.
Auch schön der Bass, der im Hintergrund blubbert und somit dem ganzen Track noch mehr Tiefe verleiht. Einer meiner Favoriten auf "The Mandrake Project". Nach "Mistress Of Mercy", das qualitativ mit dem bereits gehörten mithalten kann, darf es auch zum Ende hin etwas ruhiger werden. "Face In The Mirror" wird hauptsächlich von BRUCE DICKINSONs Stimme getragen, untermalt mit Piano-Klängen. Ich würde den Song noch nicht einmal als Ballade einstufen, sondern eher als einen Track, der ursprünglich Metal geatmet hat, man sich dann aber doch für die Akustik-Version entschied. "Shadow Of The Gods" ist pure Epicness, gemischt mit Progressivität. Beide spielen sich den Ball abwechselnd zu bis zum letzten Drittel des Songs, wo er seine ganze Härte ausspielt. Der letzte Song schlägt mit fast zehn Minuten zu. "Sonata (Immortal Beloved)", ein progressives, mit einem melancholischen Anstrich versehenes Meisterstück geleitet uns aus diesem grandiosen Album. "The Mandrake Project" ist das wohl beste Album in BRUCE DICKINSONs Solokarriere.
TRACKLIST:
Afterglow of Ragnarok
Many Doors To Hell
Rain On The Graves
Resurrection Men
Fingers In The Wounds
Eternity Has Failed
Mistress Of Mercy
Face In The Mirror
Shadow Of The Gods
Sonata (Immortal Beloved)
LINE-UP:
Bruce Dickinson
Roy Z
Dave Moreno
Tanya O’Callaghan
Mistheria