DEA VELATA - Dea Velata
ARTIST: Dea Velata
TITLE: Dea Velata
LABEL: Dea Velata Records
RELEASE DATE: 16.10.2024
GENRE: Symphonic Metal
LOCATION: Spanien
RUNNING TIME: 48:54
RATING: 10 / 10
Gleich zu Beginn des Albums stellen DEA VELATA ihre Vielseitigkeit unter Beweis. "Phebevs Fvror" startet zunächst mit einem reinen Akustikintro, wobei der ehemaligen NYHC-Gitarristen Gabby Abularach (CRO-MAGS, VOODOOCULT), seine handgefertigte Flamenco-Gitarre wie eine antike griechische Lyra gestimmt hat, geht dann in ein ruhiges Zwischenspiel über, das von der Sopranstimme von Angela Hicks getragen wird, das anschließend mit furiosem Drumming und Metalriffs ergänzt wird. Das folgende "Obitvs" wechselt immer wieder zwischen balladesken und getragenen, epischen Passagen, um schließlich mit Flöte und Geige in einem grandiosen Bombastpart zu gipfeln. Die Musik von DEA VELATA zeichnet sich darüber hinaus durch eine ganz besondere, mystische und verzauberte Atmosphäre aus, wie ich sie sehr selten gehört habe. Man bekommt wirklich das Gefühl vermittelt, Geschichten aus alten Zeiten und von alten Bräuchen zu lauschen. Hierfür sorgt besonders Sängerin Angela Hicks mit ihren wunderbaren Melodielinien. Mal singt sie lieblich und sanft, dann wieder kraftvoll im Stile einer Sopranistin und oft auch beschwörend. Zum exotischen Ambiente passend hat der italienische Dichter Stefano Losi die Lyrics in Form von zeitgenössischer Poesie auf kaiserlichem Latein geschrieben. Nachdem die ersten beiden Tracks noch recht extrem zwischen allen Facetten hin und her pendelten und auch durchaus metallische Tendenzen aufwiesen, folgt mit "Amo" der erste von einigen fast rein akustischen Tracks, voller Percussions und dunkler Atmosphäre.
Mit dem eher beschwingten "Daemon" folgt dann "Imber Aridv"s. DEA VELATA bieten Abwechslung, ohne dabei bemüht zu klingen, und ohne dass ein Track aus dem Rahmen fallen würde. Der geneigte Hörer wird auf "Dea Velata" keinen Ausfall finden. Dafür aber noch weitere Tracks, die durch ihre fantastischen Melodielinien und Refrains zünden können. Diese sind unter anderem noch "Hiatvs" oder "Kore", beide abermals rein akustisch vorgetragen, wobei bei letzteren wieder Streicher zum Einsatz kommen. Auf der technischen Seite habe ich nicht das Geringste zu bemängeln. Alle Musiker liefern eine einwandfreie Arbeit ab. Es ist auch sicherlich nicht einfach, hier die optimale Mischung zwischen Groove, Melodien und Bombast zu finden, besonders um nicht in schmalzige Gefilde abzudriften – DEA VELATA ist es meines Erachtens aber gelungen. So darf man neben der professionellen handwerklichen Arbeit auch durchaus das annähernd perfekt durchdachte Songwriting loben.
Das epische "Vvltvs" ist wahrscheinlich der eingängigste Song und heimliche Hit auf "Dea Velata". Die Vertonung bietet wunderschöne Gesangsmelodien, getragene, bombastische Parts und sogar dezente Power-Metal-Anleihen. Anschließend folgen wieder einige ruhigere, hauptsächlich akustische und sehr stimmungsvolle Stücke, namens "Imber" und "Evanescens Vestalis", letzteres beschließt das Album und bietet noch einmal alle Elemente des DEA VELATA-Sounds auf. FAZIT: DEA VELATA zelebriert zeitgenössische Dichtung in klassischem Latein – eingewoben in die Musik der griechischen und römischen Antike mit neoklassischer Note und starkem Faden aus Symphonic Metal und liefern mit "Dea Velata" die aufwändigste und professionellste Eigenproduktionen, die ich je gehört habe. Viel wichtiger jedoch, eines der besten Alben des bisherigen Jahres! Wer bereit ist, sich auf diese Reise einzulassen und entsprechend Zeit zu investieren, wird mit musikalischer Vielfalt und einzigartiger Atmosphäre belohnt.
TRACKLIST:
Phebevs Fvror
Obitvs
Amo
Daemon
Imber Aridvs
Hiatvs
Kore
Vvltvs
Imber
Evanescens Vestalis
LINE-UP:
Guitars, Bass and Orchestra: Gabriel Abularach
Vocals: Angela Hicks
Drums: Mike Podber