FACTORY OF ART - The Tempter
ARTIST: Factory Of Art
TITLE: The Tempter
LABEL: CCP Records
RELEASE DATE: 2002
GENRE: Prog Rock / Power Metal
COUNTRY / CITY: Leipzig / Deutschland
RUNNING TIME: 60:02
RATING: 7 / 10
Mit "The Tempter" legen uns FACTORY OF ART ihr letztes Album vor, mit dem wir den Backkatalog schließen. Wir befinden uns im Jahre 2002, fünf Jahre nach der "Point of no Return" EP. Nach dem ersten Durchhören fallen zwei Dinge besonders in das Auge; zum einen sind die Songs härter und zum anderen progressiver. Erst einmal gewöhnungsbedürftig, wenn man das Debüt und die EP gewohnt ist. Das etwa drei Minuten Into "Overture: Adam's Theme" leitet das zweite Album von FACTORY OF ART ein. Melodisch, rhythmisch, mit hymnischem Refrain, der sofort ins Ohr geht, überzeugen die Musiker im Opener "Story Of Pain". "No Tears" geht in eine ähnliche Richtung. Cleaner Gesang wechselt mit rauen Parts und die Gangshouts, über die wir bereits auf dem Debüt gesprochen haben, fehlen auch hier nicht. War das Solo im ersten Song nicht der Rede wert, gibt es in "No Tears" eines gerade durch das Effektgerät gespielt.
Lässt natürlich mein Herz höher schlagen, wenn ich mehr von diesen „Spielereien“ erwarten darf. Die Melodien sitzen sofort im Ohr und trotzdem merkt man nach fast jedem Part, dass hier Könner am Werk sind. Jedes Instrument hat seinen festen Platz und seinen zugesagten Raum, um entsprechend zu agieren. Dies merkt man besonders bei Songs wie "The Tempter" und "The Healing: Part I", auch wenn ich den Chorus im letztgenannten Song etwas „chaotisch“ finde. Schöne Melodien, die zwischen rockigen und einfühlsamen Parts wechseln, "Streets Of Violence" weiß zu gefallen. Einer meiner Favoriten, da er eher in das Bild der vergangenen Veröffentlichungen passt und nicht mit der Härte auffährt, die wir bisher hörten. Im gleichen Kontext geht es mit "The Healing: Part II" weiter.
Diesmal mit unterstützenden Gastvocals von Ulla Bräuer. Mit "Temple Of Doom" beschert uns FACTORY OF ART ein instrumental. Natürlich perfekt in Szene gesetzt, mit virtuosem Gitarrenspiel und einem dominaten Keyboard, das übrigens zum ersten Mal auf diesem Album zur vollen Entfaltung kommt. Ich hätte bis hierher mehr Keyboard erwartet, da die "Point of no Return" EP schon leichte Hoffnungen in diese Richtung weckte. Alle Lieder verweilen auf gleichem, solidem Niveau, doch Stücke wie "The Mass", mit Gastmusiker Frank-Steffen Elsters, der hier den choralen Part übernimmt oder das eher verspielte "The Ritual" haben es verdient, ausgezeichnet zu werden. Während Nummern wie z. B. "Twilight Zone" angenehm rocken, fährt FACTORY OF ART mit "Walking On Fire" noch einmal alle Geschütze auf.
Sei es Keyboard, Gitarre, Bass oder Schlagzeug, alles hat seinen Reiz auf "The Tempter" und die Gelegenheit zur Geltung zu kommen. FACTORY OF ART gelingt es, den Spagat zwischen eingängigen, mitreißenden Melodien und komplexen, anspruchsvollen Arrangements gekonnt zu schaffen, ohne dabei anstrengend, oder überladen zu wirken. Die Songs sind nahezu allesamt Spitze inklusive genügend Abwechslung und Anspruch, wobei mir die zweite Albumhälfte am besten gefällt, da diese Songs für mich perfekt an die letzten Veröffentlichungen anschließen. Subjektiv, jeder sollte sich da sein eigenes Bild machen. Trotzdem gebe ich gute sieben Punkte.
TRACKLIST:
Overture: Adam's Theme
Story Of Pain
No Tears
The Tempter
The Healing: Part I
Streets Of Violence
The Healing: Part II
Temple Of Doom
The Mass
The Ritual
Twilight Zone
Walking On Fire
LINE-UP:
Heiko "Flecke" Flechsig - Guitars
Joe F. Winter - Guitars, Vocals (backing)
Ronald "Ron" Losch - Bass, Vocals (backing)
Ralph-Marcel Dietrich - Drums
Ekkehard "Ekky" Meister - Keyboards
Jens "Petri" Schmikale - Vocals