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HYPERIA - The Serpent's Cycle

ARTIST: Hyperia

TITLE: The Serpent's Cycle

LABEL: Independent

RELEASE DATE: 17.11.2023

GENRE: Thrash Metal

LOCATION: Kanada

RUNNING TIME: 49:14

RATING: 8 / 10

Auch bei Album Nummer drei bleiben sich HYPERIA Gott sei Dank von vorne bis hinten treu. Und das bedeutet: Eine gute Dreiviertelstunde gibt es hochklassigen Thrash Metal, der so variabel und abwechslungsreich klingt wie bei kaum einer anderen Band. Gleich im Opener "Ego Trip" gehen Presslufthammer und Chirurgenskalpell eine unheilvolle Allianz ein, im hochmelodischen "Automatic Thrash Machine" werden Gänsehautmelodien aufgefahren und zwischen diesen beiden Extremen – knüppelhart und voll ins Gesicht auf der einen, melancholisch und melodisch auf der anderen Seiten – pendeln die Jungs um Sängerin Marlee Ryley, die vom fiesen Screams bis zu melodischen Gesang, man höre nur "Trapped In Time", alles drauf hat. Songs wie "Prophet Of Deceit" oder "Binge & Surge" ballern einem einerseits mit einer Brutalität entgegen, die für HYPERIA-Verhältnisse neue Maßstäbe setzt, andererseits geht der Vierer dabei so catchy zu Werk, dass man aller Klopperei zum Trotz die Stücke partout nicht wieder aus dem Schädel bekommt. Am anderen Ende des Spektrums stehen mehr denn je auf Groove und Melodie bauende Stücke wie "Psychosomatic" oder "The Serpent's Cycle", welche ebenfalls unausweichlich zu hartnäckigsten Ohrwürmern führen.

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Besonders "Spirit Bandit" und "Deathbringer" verdienen noch einmal gesonderte Erwähnung, gehen sie doch nicht nur als Metal-Songs des Jahres mit unverschämt grandiosen Hooks durch, sie sind darüber hinaus außergewöhnliche Stücke, wie man sie als Band nur mit Glück überhaupt einmal schreibt. Jeder Ton genau da, wo er sein muss, musikalisches Konzept und künstlerische Essenz in einer perfekten Komposition eingefangen. Sicher, es ist ein ausgelutschter Spruch, dass „die Extreme weiter ausgelotet“ werden. Aber auf "The Serpent's Cycle" trifft genau das zu. Bei den harten Parts wurden weiter die Daumenschrauben angezogen. Die Band hat ihren Stil gefunden, lässt sich aber auch weiterhin nicht auf einen Stil festnageln. Wer kann das schon von sich behaupten? Härte, Melodie, Groove – die drei Pfeiler, auf deren Stabilität sich das Konzept von HYPERIA stützt, sind so massiv ausgeprägt wie nie. Messerscharfe Riffs und Maschinengewehr-Drumming funktionierten in unmittelbarer Nachbarschaft zu subtilen Melodien, epochale Faustschläge und fragile Nachdenklichkeit schließen hier einen Bund für die Ewigkeit.