JORD - Tundra
ARTIST: Jord
TITLE: Tundra
LABEL: Hammerheart Records
RELEASE DATE: 03.11.2023
GENRE: Atmospheric Black Metal
LOCATION: Schweden
RUNNING TIME: 39:31
RATING: 9 / 10
JORD spielen atmosphärischen Black Metal mit Post Rock Einflüssen und einer gehörigen Portion Blackgaze. "Mara" beginnt gediegen und bereitet den Hörer langsam auf das vor, was ihn die kommenden knapp 40 Minuten erwarten soll. Erst in der Mitte des Songs bricht dieser für einen kurzen Moment aus, um anschließend wieder in ruhige Fahrwasser zu segeln. Gefolgt von "Själens Död", das sehr melodisch beginnt, vergessen lässt, dass es sich hier eigentlich um Black Metal handelt. Hier wird man in Sicherheit geborgen, bis das Dauerfeuer einsetzt, immer wieder unterbrochen von ruhigen Passagen und einem grandiosen Solo. "The Fall" ist ein Mid-Tempo-Rocker mit hervorragender Drumarbeit, die besten Gitarren Breaks auf dem Album, vielschichtig und eindringlich. In scharfem Kontrast dazu steht "Vilddjurets Hjärta", einer der schnelleren Songs auf "Tundra", mit atmosphärischem Grundton. Die Instrumente weben hier einen Klangteppich mit vielen Emotionen und Bildern. Das sieben Minuten Epos "Snöfödd" hat alles, weiche Akustikparts und sanfte Vocals prallen mit ultraharten Gitarren und den rauen Gesang Jörgen Ströms zusammen.
Melancholisch und zugleich stürmisch, wunderbar trist und doch abwechslungsreich. Und die neue Kantigkeit und Unberechenbarkeit steht der Band ganz ausgezeichnet. Genau darin liegt die Faszination dieser Band. Danach geht’s mit "Kyla" aber stürmisch weiter, die Gitarren peitschen einander hoch und fegen einem zwischendurch eine kühle Brise um die Ohren. So ist man auf "Tundra" immer hin- und hergerissen von der Schönheit, aber auch der Urgewalt der Natur. Spätestens mit dem abschließenden Titeltrack schaffen JORD ein völlig eigenwilliges, hoch melancholisches Stück für die Ewigkeit. Summa Summarum ist "Tundra" ein Werk, das von Melancholie über Stolz und Hass bis hin zu überwältigender Aggression gekonnt alle möglichen Gefühlsregungen abdeckt, einen eigenen Stil aufzuweisen hat und mit dem dafür bestmöglichem Sound geschmückt ist. Kurz: ein unbeschreibliches, kaum in Worte zu fassendes Meisterwerk!
TRACKLIST:
Mara
Själens Död
The Fall
Vilddjurets Hjärta
Snöfödd
Kyla
Tundra
LINE-UP:
Jörgen Ström - all music, lyrics, instruments & vocals