MINDREAPER - Withering Shine (...Into Oblivion)
ARTIST: Mindreaper
TITLE: Withering Shine (...Into Oblivion)
LABEL: Death Age Records
RELEASE DATE: 02.12.2024
GENRE: Melodic Death Metal
LOCATION: Deutschland
RUNNING TIME: 53:25
RATING: 8 / 10
Mit "Withering Shine (...Into Oblivion)", das bereits dritte Studioalbum der Truppe, das weiterhin beharrlich auf diesem Weg entlang schreitet. MINDREAPER, die offensichtlich größten Wert auf Songstrukturen legen, die sich in null Komma nichts im Gehörgang des geneigten Hörers festbeißen. Nach wie vor schippen entsprechende Riffs, das Fundament auf "Withering Shine (...Into Oblivion)", doch die wutentbrannte Zügellosigkeit ist vermehrt tödlicher Präzision gewichen. Der Titeltrack ist ein reiner Death-Metal-Opener mit tragender Strophenphase und brachialem Refrain. Hinzu kommt das akustische Intro, das einem im ersten Moment in Sicherheit wiegt. Auch symphonische Elemente sind neu. Diese werden allerdings gezielt dosiert verwendet. Auch in den Soli fällt das etwas angepasstere Gesicht der Band durchaus auf. Als Freund von frickeligen Soli bin ich hier auf meine Kosten gekommen und man hört hier und da heraus, welche Saitenhexer Einfluss auf die Gitarristen hatten. Dies hört man besonders gut im nachfolgenden Track "Liberty's Fate" heraus, der dazu noch mit variablen Vocals glänzt. Diese sind auf dem ganzen Album präsent. Wir haben hier natürlich einen Leadsänger und, wie es so schön heißt, "additional" Vocals. Beide Stimmen spielen sich den Ball zu und sind angenehm anzuhören, was der Tatsache geschuldet ist, das es keine krassen Gegensätzlichkeiten zu hören gibt. Gleichermaßen existieren aber auch Songs wie "Death T(h)rust", bei dem auch ernste Themen behandelt werden, in diesem Falle drehen sich die Lyrics grob gesagt um das Thema Sterbehilfe. Mit "Nocturnal Animals" schippern wir das erste Mal im Midtempo.
Diese Abwechslung tut dem Hörer gut und im Verlauf des Albums kommt es auch nicht oft, vor das der Fuß vom Gas genommen wird. Auch hier ein schönes symphonisches Element in Gestalt eines Chores am Anfang. "Desert Trails" spielt mit Thrash Vibes, während man mit "Vengeance Dawn" eine ordentliche Oldschool Death Metal Breitseite abbekommt. Auch schön der Basslauf im Mittelteil. "Power Plant" überrascht mit Children of Bodom Passage im Gedenken an Alexi Laiho. "The God I Am" tritt dann wieder ordentlich aufs Gas, einer der schnellsten Songs auf "Withering Shine (...Into Oblivion)". Toller Mitsing-Chorus und was ich, wie schon erwähnt toll finde, sind Soli. In diesem Song gibt es sogar ein wirklich virtuoses. "Bequest for No One" steht dem in nichts nach. "Withering Shine (...Into Oblivion)" ist eine großartig produzierte Mixtur aus stilechtem Death-Metal und Schädelspaltenden Riffs. Viel mehr erscheint dieses Album als totale Abrissbirne. Letztlich folgt noch die Luftgitarre, die man schließlich bei den obergeilen Soli auspacken darf, wer dahingehend etwa bei "Black Stone Misery" oder dem progressivsten Stück von MINDREAPER, namens "Final Heaven" immer noch ruhig sitzen bleibt, der hat irgendwas nicht richtig verstanden. In jedem Fall ist "Withering Shine (...Into Oblivion)" ein mächtiger Nackenschlag, dem, trotz leicht verändertem Gesicht, jedem Fanatiker dieser Musik mächtig zusagen wird.
TRACKLIST:
Withering Shine (... Into Oblivion)
Liberty's Fate
Death T(h)rust
Nocturnal Animals
Desert Trails
Vengeance Dawn
Power Plant
The God I Am
Bequest for No One
Black Stone Misery
Final Heaven
LINE-UP:
Sebastian "Sucking" Rehbein - Lead Vocals
Marcel Bangert - Guitars, Keys
Christian "Ens" Schoenke - Bass
Marcel Schneider - Drums
Manuel Nozulak - Additional Vocals