MOJO BLIZZARD - The Evil Crown
ARTIST: Mojo Blizzard
TITLE: The Evil Crown
LABEL: 7Hard
RELEASE DATE: 27.01.23
GENRE: Stoner Metal
LOCATION: Deutschland
RUNNING TIME: 41:15
RATING: 9 / 10
Es gibt sie noch: Bands, die ohne auch nur im Ansatz auf Trends zu schielen und frei von der Leber weg große Emotionen in beeindruckende Songs packen können. "The Evil Crown" liegt musikalisch in der Schnittmenge zwischen Black Sabbath, Deep Purple und ein bisschen Stoner-Rock. Das Niveau ist dabei so atemberaubend hoch, wie man von einer deutschen Band bei diesem Stil kaum zu erwarten vermag. Mit "Family Affair" und "I Won´t Change" befinden sich auch zwei Songs auf dem Album, die den Weg der Band aufzeigen. Die Songs sind heavy, groovig, klingen nach Sumpf und Staub, spontan, authentisch und emotional. Die Riffs klingen herrlich naturbelassen und die Leads zaubern nebelwabernde Silhouetten ins triste Beton-Ungemach. Dazu der Gesang, der die gesamte Palette menschlicher Empfindungen abdeckt und sich mit Inbrunst seiner Leidenschaft hingibt. Gerade das absolut tighte Riffing, der feine Blues, der von den Melodien ausgeht, und die deftige Portion Groove ebnen beiden Stücken fast täglich den Weg, mein Gehör zu verzücken.
Nicht nur an den Instrumenten zeichnen sich die Mannen als vielseitig und talentiert aus, sondern auch die Vocals können in ihrer emotionalen und ziemlich variablen Art begeistern. Daneben gibt es 1a Midtempostampfer wie "Mother Mary" und "Never Wanted". Besonders hervorzuheben ist aber "Psycho Dance" und "Something" – beides absolute Überstampfer, die ich ohne zu zögern zu den besten Songs zählen würde, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe. Die Facetten von MOJO BLIZZARD reichen aber natürlich noch sehr viel weiter: "The Coward" ist ein doomiges, tonnenschweres Ungeheuer, während "The Evil Crown" tief im Meer des metallischen Giftwassers badet. Freunde von ehrlicher Rockmusik, die frei von jeglichem kommerziellen Ansatz die trendgeleiteten Bands der Neuzeit infrage stellt, müssen MOJO BLIZZARD antesten und in ihr Herz schließen. Die hier über den verblüfften Hörer ausgegossene Menge an Potenzial macht eine Prognose nicht schwer: MOJO BLIZZARD werden dabei helfen, unserer Musik ihre Authentizität zurück-verleihen. Und wir sollten sie dabei unterstützen. Ich ziehe meinen Hut. Eine wuchtige, professionelle Produktion rundet am Ende "The Evil Crown" mit überzeugendem Selbstbewusstsein ab.
TRACKLIST:
Family Affair
I Won´t Change
Mother Mary
Never Wanted
Psycho Dance
Something
The Coward
The Evil Crown
LINE-UP:
Dennis Keller – (Guitar)
Mauro Welfens – (Drums)
Frank Hallok – (Guitar)
Nicolaj Ruhnow – (Vocals)
David Rapp – (Guitar)
Nino Hofmann – (Bass)