VASSSAV - Archangelic Ludica

 

ARTIST: Vasssav

TITLE: Archangelic Ludica

LABEL: Obscure Disharmony Records

RELEASE DATE: 15.11.2024

GENRE: Black Metal

RUNNING TIME: 30:57

RATING: 7 / 10


Sucht man heutzutage in einem Genre wie Black Metal noch das Besondere, so lohnt der Blick in den Underground, denn der hat noch so manch unentdeckte Perle zu bieten. Dazu zählt mit Sicherheit eine Band namens VASSSAV. Wobei die Band von der niemand weiß, woher sie kommt und welche Mitglieder hier agieren bereits ein Debüt Album herausgebracht haben. Dazu ist "Archangelic Ludica" die bereits dritte EP. Der Titel des Albums lässt erahnen, welches Inferno VASSSAV in den viel zu kurzen 30 Minuten entfachen. Leicht übertrieben ausgedrückt gelingt der Band der unwahrscheinliche Spagat zwischen Rumpel-Schwarzmetall und atmosphärischem Black Metal. Konkreter bedeutet dies, das simple Raserei und intensive, ruhigere Passagen die Extrempole der Musik sind und in einen Kontext gestellt werden, der jederzeit absolut stimmig ist. VASSSAV setzen dabei keineswegs auf Effekthascherei, Brimborium wie alberne Pseudonyme oder martialisches Corspepaint, stattdessen konzentriert man sich auf das Wesentliche, nämlich die Musik in ihrer archaichsten Form. Dies findet sich auch in der Produktion des Albums wieder, denn "Archangelic Ludica" setzt auf einen überaus natürlichen Klang. Getriggerte Drums? Overdubs? Keyboards? Darauf geschissen! Harsche Gitarren, ein präsenter Bass und einfaches, aber effektives Drumming; mehr braucht es nicht, wenn man weiß, wie man damit umzugehen hat und darüber hinaus ein derart starkes Songwriting auf Lager hat. 




Des Sängers ergreifendes, aggressives Growling, Screaming und teilweise auch unverständliche Laute setzt dem Ganzen dann die Krone auf. Nach der schleppenden Intropassage von "ARM (A Thousand Prayers)" geht es direkt in die Vollen, der Song ist ein Black Death-Geschoss, das mit atmosphärisch-melodischen Gitarren beweist, wie wirkungsvoll ein tendenziell einfacher Song sein kann. Das folgende "LEG (All the Roads Given)" ist großartig arrangiert, mit wahnsinnig machenden Melodien bricht er wie ein Sturm über einen hinweg. "LEG (All the Gates Open)" zählt mit seinem wiederholenden Riff eher zu den langsamen Tracks, während das kurze "ARM (A Thousand Storms)" eine alles zerfetzende, akustische Splitterbombe darstellt. Nach diesem Ausbruch geht es in "HEAD (A Stressful Venture)" zunächst ruhiger zu, der Song legt aber enorm schnell an Intensität zu. FAZIT: Wir sprechen hier über Undeground Black Metal in seiner reinsten und ursprünglichsten Form. Hier gibt es kein glatt polierten Sound oder fette Effekte. Wer seinen Black Metal roh mag, Lichtjahre entfernt vom Mainstream, der ist hier richtig.



TRACKLIST:

ARM (A Thousand Prayers)

LEG (All the Roads Given)

LEG (All the Gates Open)

ARM (A Thousand Storms)

HEAD (A Stressful Venture)


17.11.2024 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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