Ich habe nicht damit gerechnet, dass mich "Silhouettes" dermaßen aus den Socken hauen würde. Die Formation aus Oakland, California um Akiko Sampson und Winter Zora hat nämlich ein dunkelschönes Meisterwerk erschaffen, mit dem sie sich in der Liga elektronisch-rockiger Musik etablieren. Die Gründe, warum "Silhouettes" dermaßen gut geworden ist, sind vielfältig. Zum einen sei besonders der Einsatz der Gitarren zu vermerken. Auf der einen Seite klingen die verzerrten Gitarren härter und nehmen einen prominenteren Platz im Soundgefüge der Band ein. Das wird durch das Saxophon noch erfolgreich unterstrichen. Die elektronischen Elemente sind stets präsent, stehen aber in perfekter Balance zu den rockigen Elementen, was für eine sehr dichte Atmosphäre sorgt. Die Detailverliebtheit ist in beinahe jedem Song erkennbar, überfrachtet wirken die Kompositionen trotzdem zu keiner Sekunde. Der Song an sich wird nicht aus den Augen verloren, sondern erhebt sich jeweils mit ganz eigenem Charakter. Stilistisch decken YAMA UBA mit den neun Songs das ganze Spektrum der Genres Darkwave und Gothic Rock ab. Es gibt eingängige Songs, die zum Tanzen animieren, ruhige, dunkle Nummern, die einen gebannt zuhören lassen, straighte Rocker und sanfte Balladen. Hier und da mag man sich ein ganz klein wenig an artverwandte Bands erinnert fühlen.

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Mit vielen fantastischen Gesangslinien veredelt er die Songs, die mit ebenso zahlreichen Ohrwurmmelodien gespickt sind. Los geht es mit einem Hitfeuerwerk, das man in der Form lange nicht gehört hat. Der Opener "Disappear" ist eine dunkle Hymne, die man so schnell nicht mehr aus dem Ohr bekommt, herrlich düster und getragenen umschmeichelt "Shapes", das einen direkt in die 80er zurückversetzt. "Facade" geht direkt in die Beine. "I'm in Love With a German Film Star" ist ein für die Band typischer, dunkel-ätherischer Song, während "Laura" dank der geilen Gitarrenmelodie sofort wie die Rakete zündet. Nach diesem fulminanten Einstieg nimmt der Hitfaktor auf "Silhouettes" zwar ein wenig ab, das songschreiberische Qualitätsniveau aber nicht und so beeindrucken das sehr dichte "Claustrophobia" oder das mantraarttige "Angel" nicht minder. Man muss aber klar sagen: selbst die Songs, die man nur als "gut" bezeichnen würde, lassen die Konkurrenz immer noch verdammt alt aussehen. FAZIT: Im Zusammenspiel von grandioser Musik und sehr stimmungsvollem Artwork ist YAMA UBA mit ihrem Debüt ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk gelungen, das fesselt, begeistert und berührt. "Silhouettes" ist ein absolutes Muss für alle Freunde dunkler, elektronischer angehauchter Rockmusik.

TRACKLIST:

Disappear

Shapes

Shatter

Facade

I'm in Love With a German Film Star

Isolation

Laura

Claustrophobia

Angel

LINE-UP:

Akiko Sampson: Vocals, bass, synthesizers, drum programming

Winter Zora: Vocals, guitar, saxophone

26.03.2024 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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