AVANTASIA - "Here Be Dragons" - Tour 2025
Brose Arena Bamberg / 21.03.2025
AVANTASIA sind nach sechs langen Jahren wieder in Bamberg in der Brose Arena und haben mit "Here Be Dragons" ein neues Album am Start, das sogar #1 der offiziellen deutschen Albumcharts ist. Wie gewohnt durfte man sich ohne störende Vorband oder sonstiges störendes drumherum auf drei Stunden AVANTASIA pur freuen. Wirklich pünktlich ging es nicht los, obwohl die Tore der Brose Arena bereits um 18.00 Uhr geöffnet wurden, dennoch dauerte es eine ganze Weile bis die ganzen Menschen ihren Platz in der Halle gefunden hatten. Es war voll. Ich denke das es nicht mehr so viele Tickets waren, die bis zu einer ausverkauften Show gefehlt hätten. Nachdem man sich zu moderaten Preisen mit Merch eingedeckt hatte, es gab ein exklusives Bamberg Tourshirt, ging das Licht aus, der Vorhang mit dem AVANTASIA Logo fiel nach dem Intro das direkt in den ersten Song des Abends, "Creepshow", startete.
Die Bühne an sich war recht sortiert aufgebaut, so das man alles und jeden gut sehen konnte. Im Hintergrund befand sich ein Zaun mit Laternen auf den einzelnen Pfählen. Mittig das Tor und statt eines Banners gab es eine Videoleinwand die passend zu den Songs verschiedene Motive präsentierte. Schlagzeug befand sich links auf einem kleinen Podest, der Background-Chor und das Keyboard auf der gegenüber liegenden Seite. Schon während des ersten Songs gab es CO₂ Säulen und Pyros, die hinter dem Zaun in die Höhe schossen. Allgemein gab es von beiden Effekten viel und das auch bei fast jedem Song. Die Lichtproduktion war grandios. Man spielte über den Abend mit vielen Pastellfarben, insbesondere viel Mintgrün, Flieder und Blautöne. Bei "Creepshow" zeigte sich Bamberg schon textsicher, was über den Abend hinweg auch nicht abnehmen sollte.
"Reach Out For The Light" startet mit kleineren Pyro-Verpuffungen im Hintergrund und Adrienne Cowan als Duett Partnerin. Diese sollte eigentlich jedem als Sängerin der Band SEVEN SPIRES bekannt sein. Dass sie eine exzellente Sängerin ist, konnte sie bei diesem Song unter Beweis stellen, den mitten im Song verließ sie ihr In-Ear-Monitoring, heißt, sie konnte sich selber gar nicht mehr beim Singen hören. Trotzdem gab es eine Punktlandung am Ende. Die einzige Regel in der Brose Arena hieß laut Tobias Sammet Krach machen, und zwar jedes Mal, wenn er das Wort "Bamberg" benutzte, was er auch in einem überschaubaren Rahmen an diesem Abend benutzte. Das die Halle danach jedes Mal Kopf stand und definitiv laut war muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Tommy Karevik ist auch ein bekannter Name, den man mit der Band KAMELOT in Verbindung bringt. Dieser sang mit Tobias Sammet zusammen den Titel "The Witch".
Auch hier fand man wieder Spezial-Effekte, besonders gegen Ende bei der Keyboard-Bridge. "Devil In The Belfry" wird auf dieser Tour zum ersten Male dem Publikum live präsentiert. Ein Song von dem legendären "The Scarecrow" Album von 2008. Hier stand Herbie Langhans als Sangespartner zur Verfügung. Der zweite Song des Abends, nach "Creepshow", stammte von besagten aktuellen Nummer eins Album und trug den Titel "Phantasmagoria". Die PRETTY MAIDS sind wohl auch jedem Metal-Fan ein Begriff und somit auch Ronnie Atkins, der hier im Duett mit dem AVANTASIA Mastermind diesen Titel zelebrierte. Etwas ruhiger wurde es mit dem darauffolgende "What´s Left Behind". Die Bühne in rotes Licht getaucht, während dem leichten Keyboard Einstieg. Dazu ein weiterer Gast auf der Bühne den man eigentlich nicht vorstellen muss. Eric Martin von MR. BIG war an diesem Abend in der Brose Arena um nicht nur diesen Song, sondern auch das nachfolgende "Dying For An Angel" mitzusingen.
Der letzte Mitstreiter und Sänger der an diesen Abend die Bühne mit Tobias Sammet teilen würde hieß Kenny Leckremo, dessen Band HEAT wohl auch ein Begriff ist. Nicht nur auf dem neuen Album, sondern auch live spielt sein Gesang bei dem Song "Against The Wind" eine Rolle. Der Titelsong des aktuellen Albums war an der Reihe. Dazu passend das animierte Albumcover im Hintergrund. Bei "Avolon" durften wir uns wieder von Adriennes Stimme verzaubern lassen. Kaum ein Song kam, wie bereits anfangs erwähnt ohne irgendeine CO₂-Säule oder einen Hauch von Pyrotechnik aus. Gehört natürlich zur Show und die war bis auf das kleinste Detail ausgearbeitet und sorgte durchweg für Unterhaltung. Selbst der über zwölf Minuten lange "Let The Storm Decend Upon You" von dem 2016 erschienenen "Ghostlight" Album fügte sich problemlos in das Set ohne zu langweilen.
Nach diesem epischen Werk, das sogar durch meterhohe Flammen im Hintergrund untermalt wurde, sollte mit "Promised Land" einer der schnelleren Songs des Abends folgen. Nachdem die beiden letztgenannten Titel ohne Tobias Sammet auskommen mussten, war es wieder an der Zeit für den Großmeister, beziehungsweise den "The Toy Master". Stilecht im Feuerspuckenden Thron, mittig auf der Bühne platziert, intonierte er diesen Song der sogar leichte orientalische Ansätze vernehmen ließ. Mit "Twisted Mind" folgte ein Klassiker par excellence. Hier kam der Background-Chor so richtig zur Geltung. Er war über dem Abend immer präsent, doch hörte man hier und bei dem darauffolgenden "The Wicked Symphony" ganz besonders die gesanglichen Qualitäten heraus. Kenny Leckremo war hier unter anderem Duett-Partner.
Ebenso bei "Shelter From The Rain" und man merkte das die Dichte an Hymnen und Klassiker zunahm, was in der Regel ein Zeichen dafür ist, das sich die Show zum Ende hinneigt. Auch kein kurzer Song der sogar mit einem schönen, ich nenne es einmal Gitarrensolo-Duell, endete. Chiara Tricarino, Sängerin von MOONLIGHT HAZE stand bei "Farewell" auf der Bühne, bei "The Scarecrow" ging die Brose Arena schon bei den ersten Takten steil. Ronnie Atkins sang bei diesem Song mit. Dann kam auch schon der offiziell letzte Song mit "Death Is Just A Feeling". Als Zugabe durfte es "Lucifer" und das geniale "Lost In Space" sein, bevor sich alle Teilnehmer der Show zum Grand Finale zusammenfanden und das abschließende "Sign Of The Cross / The Seven Angels" gemeinsam sangen. Wie schnell doch drei Stunden vergehen, wenn man mit guter Musik und Show unterhalten wird. Da kann man am Ende nur hoffen, dass wir nicht wieder sechs Jahre warten müssen.