2. FALLING LEAVES FESTIVAL 2024 // 05.10.2024 

Gemeindeturnhalle Marktschorgast



Zweites FALLING LEAVES FESTIVAL ist nun auch schon wieder Geschichte, aber was war da los und welche Veränderungen gab es zum Vorjahr? Zum einen gab es eine ordentliche Licht- und Sound Produktion die sich im Gegensatz zum ersten Jahr einfach um Welten gesteigert hat. Es gab verschiedene Armbändchen, für Minderjährige und für die Erwachsenen. Der Wellenbrecher vor der Bühne fiel auch ins Auge, auch wenn er bei der zweiten Edition noch nicht seiner eigentlichen Bestimmung folgen durfte. Der Rest war wie gehabt angenehm, von den Preisen über die Auswahl an Speis und Trank konnte man nicht meckern. Zuschauer waren auch da, bisschen mehr als im vergangenen Jahr, aber gut Ding will eben Weile haben. Ein seltsames Phänomen das bei jedem kleineren Festival oder Veranstaltung allgemein zum Tragen kommt, ist das die Besucher immer sehr weit hinten stehen. Da sollte man mal einen Stuhlkreis bilden und darüber nachdenken, warum das so ist. War zum Glück auch nicht den ganzen Abend so. Den Anfang durften BASTARDS BREED aus Hof machen. Die Ansagen waren weit weniger beschissen als die von Tobias Sammet, da sich letztgenannter auch gerne und viel über die Presse auslässt, von daher hat es gepasst. Lieder hat der Fünfer auch gespielt. Da hörte man thrashlastiges über groovige schleppenden Passagen, zum Beispiel "BA Madness", das als Hommage an Band wie Testament und Exodus fungierte und am Ende gab es bei "Bastards" Unterstützung vom ATOMIC VOID Bassisten. JACK TORRANCE präsentierten ihren Heartcore in gewohnter Präzision. Da wurden Songs der Marke "Homesick" oder auch "Harbour" gespielt. Zu letzteren gibt es auch ein ansehnliches Video auf Youtube. Ich wollte schon schreiben, das man als Sänger auch mal runter zu den Leuten kommen kann, jedoch standen "vorne" immer noch kaum Leute, sodass Franz Peters eine Runde durch die Halle drehte. 





Das Set endet mit einem auslaufenden Schlagzeugsolo während der Rest der Band die Bühne verließ. Richtig Stimmung kam dann erst bei den FASTBEAT SUPERCHARGERS aus Bamberg auf. Eine anständige Mischung aus Stoner und Heavy Rock zelebrierte das Quintett. Von "Drivin´Free", von ihrem Debüt Album "Hellbuilt", über die aktuelle Single "The Forever War" ließen die Jungs keine Wünsche offen. Auch ein im Ansatz tauglicher Moshpit kam zustande. Nächstes Jahr werden FASTBEAT SUPERCHARGERS 20 Jahre alt und werden, soweit die grobe Ansage, ein Festival in Scheßlitz ausrichten. Das werden wir auf jeden Fall beobachten. Zu guter Letzt ballerte die Band noch "Asshole Factor" und mit "Beer Drinkers, Free Thinkers" einen Song aus ihren Anfangstagen raus. Marktredwitz, Heimat der MELODRAMATIC FOOLS, heute in Marktschorgast und ordentliche Musik hatten sie auch im Gepäck. Nach einem längeren Intro, das mir irgendwie bekannt vorkommt, mit aber nicht einfallen möchte woher, legten die Jungs auch schon los. "Beast in me", der Titeltrack von ihrem aktuellen Album wurde gespielt, dazu schön die Bühne in rot und blau ausgeleuchtet. "We Are The Fools" mit seinem mitsingtauglichen Chorus gab es auch. Im Nachhinein durften wir uns noch über "Dog in the Rain", von ihrem gleichnamigen zweiten Album freuen. Bei PANTSDOWN rockte es dann auch richtig. Alternative Rock mit einem Anstrich Progressivität. Die Coburger überzeugten nicht nur mit Jump-Einlagen, sondern auch mit Songs à la "Prophets Of Hate", zu dem sie anstatt einer Ansage einfach passenderweise den Chorus von "Ein Sommer nur für mich" von Die Ärzte zitierten. Der Titel "1984" schildert die Aktualität der Utopien George Orwells in Zeiten der sozialen Netzwerke, dazu kamen Kracher wie "Don´t Fucking Care" und selbstredend "Pantsdown", eine Hymne an die Musik, beziehungsweise an die Live Musik und die Konzerte, die es während der Corona-Pandemie nicht gab. In diesem Zeitraum entstand auch dieser Track. 





TORRENTIAL RAIN fuhren große Geschütze auf. Nicht nur C02 Säulen, sondern auch ihre eigenen LED-Bars hatten sie dabei. Aber nicht nur optisch auf jeden Fall eine großartige Show, auch songtechnisch vom Feinsten, was das Quartett hier ablieferte. "Strung out" knallte direkt in die Fresse, ebenso "Why Do I Care". "Fountain Of Youth" gab es auf die Ohren und am Ende stand mit einer kleinen "Raining Blood" Einlage noch "Aporia" auf dem Plan. Hier war die Stimmung richtig gut, zum Abschlussbild war es sogar recht voll vor der Bühne. Der Headliner der Herzen kann man sagen denn bei ONE STEP BACK verflüchtigte sich ein Teil der Zuschauer wieder. Die Band aus Schönheide hatte es nicht leicht ihren Hardcore unter die Leute zu bringen. Dabei gab es reichlich fette Songs. "Done Wrong", "Six Million Tears" oder auch "In Chains" sind wahre Brecher vor dem Herrn. Dazu noch eine energiegeladene Show mit einem Frontmann der in typischer Hardcore Manier seine Songs performt. Was will man eigentlich mehr? Ich weiß es nicht und ich weiß auch immer noch nicht warum sich das Publikum wie anfangs angesprochen so ziert. Gab ja auch genug Alkohol, um sich locker zu machen. Das gute Günther Bräu das ich erwähnen muss und Rum mit Cola, in diesem Fall der gute Captain Morgan. Alles in allem eine coole Veranstaltung bei der es kaum etwas zu bemängeln gab. Selbst die Bands betonten wie freundlich und zuvorkommend sie behandelt würden und das es ein Riesen-Spaß ist hier zu spielen. Sollten nächstes Jahr wirklich 20–30 Leute mehr kommen, muss man sich wirklich Gedanken um die Parkplatzsituation machen. Aber bis dahin ist noch lange hin. Wir danken für die Einladung und kommen auch nächstes Jahr gerne wieder.


07.10.2024 veröffentlicht von: Thomas M. © Metal-Division Magazine

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