Der letzte Tag war angebrochen und es schüttete aus allen Wolken. Kein leichter Start für EXAT, mit etwas Verspätung durfte das Punkrocktrio aus Lüneburg den Stein für den finalen Abschluss es dritten Tages legen. Trotz des schlechten Wetters standen schon einige vor der Bühne, gibt ja Regenjacken oder wie es früher beim Bund hieß, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Aber egal, die Songs knallten trotzdem, "Schäm dich", "Cheerz auf uns" oder auch "Der Letzte an der Bar", um nur ein paar zu nennen. Wer verspätet anfängt, muss trotzdem pünktlich aufhören. Eigentlich schade, den dieser Band hätte man gerne noch weiter zugehört. Ähnliches konnte man über SPITFIRE sagen, der Tag begann laut und dreckig und mit viel Rock´n´Roll...so muss das sein. "Writings on the Wall" von ihrer aktuellen Scheibe, zu dem es auch ein sehenswertes Video auf Youtube gibt, wurde gespielt, "Take me Home" mit richtig geilem Solo und "Devil´s Dance" mit schöner Mitsing-Passage. Zwischen "City of Sinners" und "King of Rock´n´Roll" wurde die Band vorgestellt, untermalt von bluesbetonten Klängen. Als Nächstes wurden NULL POSITIV mit Spannung erwartet. Das merkt man schon, wenn langsam mehr und mehr Menschen vor der Bühne auftauchen. Hatten ein paar technische Probleme, konnten aus diesem Grund auch nur eine kürzere Setlist spielen. Es trifft am Ende eben immer die Bands deren Musik man auch persönlich zu schätzen weiß, was an den drei Tagen wirklich nicht auf jede Band zutraf. Die Songauswahl war dennoch breit gefächert, von "Monster" über "Koma" bis hin zu "Kollaps", der erste Song von NULL POSITIV war alles so weit abgedeckt, was der geneigte Fan hören möchte. 

Zugabe konnte keine gespielt werden, dafür stand die Band anschließend über zwei Stunden an ihrem Merchstand und gab Autogramme und machte Fotos mit den Fans. Da kann sich die ein oder andere Band auf jeden Fall eine Scheibe abschneiden. CRUSHING CASPARS konnten leider nicht auftreten, schien auch ziemlich kurzfristig gewesen zu sein, genaues weiß man nicht. Dafür sprangen THE APE ESCAPE aus Magdeburg ein, liegt ja quasi um die Ecke und "Wir Leben Laut" Erfahrung hat das Quintett, denn sie durften im vergangenen Jahr schon einmal auf dieser Bühne stehen. Los ging es mit dem Böhse Onkelz Cover "Keine ist wie Du" und wurde mit dem, ebenfalls von den Böhse Onkelz gecoverten Song "Auf gute Freunde" beendet. Dazwischen gab es natürlich auch noch eigene Songs à la "König"und das direkt ins Ohr gehende "Woran glaubst du". Wie im letzten Jahr gaben sich OST+FRONT die Ehre. Auch hier gab es eine ganze Stunde Spielzeit, bevor wir zum Headliner und abschließenden Act des Tages und Festivals kommen. Wenn ich mich nicht ganz irre hatten OST+FRONT das Gleiche Set dabei wie im Vorjahr. Das an sich ist nicht schlimm, denn gefeiert wird das Sextett ohnehin. Mit dem Triple "Geld Geld Geld" von dem "Dein Helfer in der Not" Album, "Fiesta de sexo" im obligatorischen Duett mit Eva Edelweiss und natürlich "Africa". Ich selber bin jetzt kein großer Fan der Band, doch muss man ihnen ein gelungenes Rahmenprogramm mit Konzept zugestehen. Die Setliste erinnert an ein "Best of" Auftritt. Zwischen "Freundschaft" und "Heavy Metal", das einen irgendwie an Manowar erinnert, liegen "Heimat Erde" und Mensch", bis "Preussens Gloria" das ganze Spektakel beendet.

In der Umbaupause gab es ausnahmsweise eine andere Playlist zu hören, was die Besucher dankbar annahmen. Zwischen Papa Roach, Limp Biscuit und Green Day konnten sich die Leute auf den Headliner einstimmen... und das taten sie auch lauthals bei jedem Song. Alle waren gespannt auf den Headliner des Abends, die GUANO APRES. Im Zuge ihrer bereits teilweise ausverkauften "Free the Monkey" Tour schaute das Quartett aus Göttingen auf dem "Wir Leben Laut" Festival vorbei. Ganz klar wurden die besten Songs aus der 30 Jahre umfassenden Karriere gespielt, wobei es nicht durchgehend so lange war, da sich die Band zwischenzeitlich auch einmal aufgelöst hat. Klar, "Open your Eyes" und "Lords of the Boards" gehen immer und das waren auch die Songs, warum die Leute vor der Bühne standen. Ich hätte mir ehrlich gesagt mehr erwartet. Das war es auch schon wieder. Drei Tage Party mit tollen Bands und das Fazit fällt wie im Jahr zuvor positiv aus. Es gab viel Neues und die Vorschläge der Besucher aus dem letzten Jahr wurden teilweise umgesetzt. Nächstes Jahr geht es in eine neue Runde, mit unter anderem der Metal Queen Doro, Subway to Sally, den Thrash Ikonen Tankard aus Frankfurt und natürlich Willkuer und den Gastgebern Unantastbar. Zu gegebener Zeit wird selbstredend auch bei uns eine Information gepostet, wie das Line-Up am Ende aussehen wird. Wir sagen Danke und bis zum nächsten Jahr.